Am 29.06.: Filmvorführung „Höchstens vier Wochen“

Am 29.06., 19 Uhr zeigen wir den Film „Höchstens vier Wochen“ im aka (Werner-Hilpert-Straße 22).

Am Morgen des 04. Mai 2022 traten alle Unikliniken in Nordrhein-Westfalen in den Streik. Es sollte der größte werden, den das deutsche Gesundheitssystem bisher gesehen hatte. Wie konnte es nur so weit kommen? Seit den 90ern wurde unser Gesundheitssystem Stück für Stück kommerzialisiert – um Kosten zu sparen. So wurden immer kränkere Patient*innen behandelt und immer mehr Aufgaben landeten bei immer weniger Beschäftigten und immer mehr verließen den Beruf.

Doch anstatt zu kündigen oder die schlechten Bedingungen weiter hinzunehmen, haben sich die Beschäftigten der Unikliniken NRWs dazu entschieden, um ihre Berufe zu kämpfen. Und damit um den Erhalt unseres Gesundheitssystems. Sie fordern vor allem eines: Entlastung. Genug Zeit, um ihren Job richtig zu machen. Genug Zeit, um keinen Burnout zu bekommen.
Die Dokumentation begleitet die Beschäftigten der Kliniken und vor allem Pflegekräfte durch die Höhen und Tiefen, die Gerichtsprozesse und Landtagsbeschlüsse und die komplizierten letzten Tage des Streiks für den Tarifvertrag Entlastung.

Anlass sind die bevorstehenden Proteste zur Gesundheitsminister*innenkonferenz am 5. Juli in Friedrichshafen.

Wir freuen uns auf euch!

Und wer mag ist herzlich eingeladen, danach auch noch auf ein
kühles Getränk zu bleiben und sich weiter auszutauschen.

Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt. Bei Bedarf können automatische Untertitel (leider nur in deutsch) von youtube eingestellt werden.
Das aka ist eingeschränkt barrierefrei. Es gibt mehrere Türschwellen und kein rollstuhlbefahrbares oder mit Haltegriffen ausgestattetes WC. Das aka ist rauchfrei.

DRK-Verhandlung

Wir waren bei der zweiten Verhandlungsrunde für einen neuen Tarfivertrag für das Deutsche Rote Kreuz. Wir waren sehr beeindruckt, dass aus ganz verschiedenen Städten Kolleg*innen angereist sind um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. Und wir wollten gerne unsere Solidarität ausdrücken, weil wir finden, dass die Arbeit, die die Kolleg*innen leisten nicht genügend wertgeschätzt wird. Vor allem aber, weil wir finden dass die Arbeitsbelastung viel zu hoch ist und es eigentlich eine stärkere Entlastung braucht – wie in allen Sorgeberufen.

In der Verhandlungsrunde haben sich Arbeitgeber und Verdi direkt auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Mehr dazu findet ihr hier: https://gesundheit-soziales-bildung.verdi.de/tarifbereiche/drk/++co++5b6a31d8-f497-11ed-8ae6-001a4a160100

Entlasten wird dieser Tarifabschluss leider nicht. Bis 12. Juni 2023 können die beim DRK-Beschäftigten Verdi-Mitglieder über das Ergebnis abstimmen.

Bericht Streikkonferenz zu gewerkschaftlicher Erneuerung

Vom 13.-15. Mai waren wir als Solidbündis in Bochum – zu Gast bei der Streikkonferenz Gewerkschaftliche Erneuerung, organisiert von der Rosa Luxemburg Stiftung. Wir haben jede Menge über aktuelle Arbeitskämpfe in der Pflege, im Einzelhandel und anderen Bereichen gelernt und konnten darüber diskutieren, warum und wie wir feministische Solidaritätsarbeit im Sozial- und Erziehungsdienst machen und sinnvoll finden. Mit ein paar Antworten, neuen Kontakten und vielen neuen Fragen im Gepäck sind wir zurückgekommen und freuen uns damit nun weiterzuarbeiten. Danke für das tolle Wochenende!

#streikkonferenz #5kge  

Foto: Niels Holger Schmidt

Bericht 1. Mai

Wir waren auch dieses Jahr auf der 1. Mai-Demonstration in Kassel dabei um auf die Notwendigkeit der Aufwertung von Sorgeberufen aufmerksam zu machen. Die Demonstration haben wir auch zum Anlass genommen, um mit verschiedenen Menschen über das Verhandlungsergebnis im TVÖD zu diskutieren und mit einem Flyer und einem Redebeitrag dazu aufzurufen, mit NEIN zu stimmen. Unseren Flyer zum 1.Mai findet ihr #hier. Gerade vor dem Hintergrund des aktuellen Arbeitskampfes um den TVÖD verstehen wir nicht, weshalb der DGB die Sozialdezernentin der Stadt Kassel als Rednerin zur Kundgebung eingeladen hat. Wir wünschen uns eine Gewerkschaft, die eindeutig parteiisch für die Beschäftigten eintritt und nicht dem Verhandlungsgegner in einem so wichtigen Tarifkonflikt auch noch eine Bühne bietet. Sehr gefreut haben wir uns darüber, dass der Hauptredner, Michael Rudolph (DGB-Vorsitzender Hessen-Thüringen) auf ein wichtiges Problem in der Freien-Träger-Landschaft aufmerksam gemacht hat: Der DGB fordert, dass Aufträge der Kommunen nur an Betriebe gehen sollen, in denen ein Tarifvertrag gilt. Gerade in vielen Sorgeberufen würde das die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern, da hier oft immer noch nicht nach Tarif bezahlt wird. Die Forderung des DGB finden wir deshalb wichtig und unterstützenswert. Insbesondere die kämpferische Rede der DGB-Jugend hat nicht nur bei uns für großen Beifall gesorgt. Wir müssen gemeinsam besser Ausbildungsbedingungen erkämpfen – in Sorgeberufen, aber auch in allen anderen Berufen. Der Bericht des Redners über aktuelle Ausbildungsbedingungen hat das sehr deutlich gemacht. Hoffen wir, dass der nächste 1.Mai in diesem Sinne insgesamt ein wenig kämpferischer wird, denn das gute Leben bekommen wir nicht geschenkt, wir müssen es uns schon selber holen.